Checkliste für neue Aufzugnotruftechnik bei Ausschreibungen
Wir beraten Sie bei der Auswahl einer für Ihre Aufzugsanlagen optimal passenden Notruftechnik und bieten dazu Installations- und Serviceleistungen mit eigenem Servicetechniker-Team an. Dieses baut die Aufzugnotruftechnik für Sie ein und unterstützt bei der Abnahme durch ZÜS sowie bei den regelmäßigen Inspektionen gemäß geltender Normen.
Planung von Aufzugssystemen: Wichtige Kriterien für Neuinstallation und Modernisierung
Bei der Neuinstallation oder der Modernisierung von Aufzugsanlagen stehen Betreiber und Fachplaner vor wichtigen Entscheidungen hinsichtlich der Planung des Aufzugssystems, der Komponenten und unter anderem auch der Auswahl der Aufzugnotruftechnik, bzw. des 2-Wege-Kommunikationsystems.
Im Fokus sollte nicht nur die Erfüllung der Anforderungen aus aktuellen Normen und gesetzlichen Vorschriften stehen, sondern auch einige technische Prinzipien, um später keine wirtschaftlichen Nachteile bei der Wartung, Reparatur und Beschaffung der Ersatzteile zu haben. Bosch Service Solutions unterstützt Sie bei der Auswahl der Notruftechnik und hilft Ihnen dabei, Ihre Betriebskosten im Aufzugnotrufbereich zu optimieren.
Anhand unserer Checkliste können Sie bereits in der Ausschreibungsphase die wichtigsten Kriterien für eine Neuinstallation und Modernisierung berücksichtigen. Gerne beraten Sie unsere Serviceexperten ganz individuell und umfassend zu Ihren geplanten Maßnahmen.
Checkliste für die Auswahl von Aufzugnotrufsystemen (Zwei-Wege-Kommunikationssysteme)
1. Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen
Erfüllung aller Anforderungen aus relevanten gesetzlichen Regelungen (RL2014/33/EU, BetrSichV, TRBS, und weiteren relevanten Gesetzen und Verordnungen) sowie den Stand der Technik nach aktuellen Normen (insb. EN81-28)
2. Austauschbarkeit des Notrufgerätes
Das Notrufgerät sollte als Komponente unabhängig von anderen Komponenten des Aufzugs austauschbar sein, also darf nicht als Teil eines geschlossenen Systems sein. Das bedeutet auch, dass der vorgesehene Platz für die Teile des Aufzugnotrufgeräts nicht zu kompakt, schmal oder besonders ausgeführt sein darf, da aus diesen Gründen später nur originale Aufzugherstellergeräte in Frage kommen würden.
3. Offenes Protokoll
Als Protokoll sollte das Aufzugnotrufgerät nur ein offenes Protokoll haben, zum Beispiel das weit verbreitete P100. Notrufgeräte mit geschlossenen Protokollen können nur auf aufzugherstellereigene Leitstelle aufschaltet werden. Diese Abhängigkeit kann beim Betrieb und der Wartung kostenintensiv werden.
4. 4G-Netzfähigkeit
Das Gerät sollte mindestens 4G-Netz-fähig und optional als Back-up 2G-Netz-fähig sein. Die 2G-Netz-Abschaltung in Deutschland hängt von den Netzbetreibern ab und wird voraussichtlich zum 31.12.2025 erfolgen. Für weitere Information siehe auch das Positionspapier des VDMA vom 27.07.23 zur Veränderung der Kommunikationsinfrastruktur.
Gut zu wissen! Weitere Optionen, die Sie während der Planung bedenken sollten:
5. Modulare Erweiterbarkeit mit Display und Kamera
Das Gerät sollte – je nach Anwendungsfall – mit Display und Kamera modular erweiterbar sein:
- Intelligente Displays ermöglichen in Kombination mit Notruftechnik eine Chat-Anwendung im Aufzug. Menschen mit einer Hörbehinderung oder Menschen ohne deutsche Sprachkenntnisse haben so die Möglichkeit, eine Kommunikation mit Agenten der Notruf- und Serviceleitstelle aufzubauen.
- Eine solche Notruftechnik mit Display und einer intelligenten Kamera kann für eine automatisierte Notfallerkennung im Aufzug zum Einsatz kommen, wenn beispielsweise jemand wegen Bewusstlosigkeit nicht in der Lage ist, Hilfe anzufordern. KI-unterstützte Kameras können solche Notfälle mit 99,9-prozentiger Korrektheit erkennen. Sie lösen den Alarm aus und senden die Bilder anonymisiert an die Notrufzentrale. Diese Systeme eignen sich beispielsweise insbesondere für Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeheime sowie soziale Einrichtungen. Ebenso bieten solche Systeme in Gebäudeteilen mit wenig Personenverkehr, wie in manchen Parkhäusern, wo ein Notfall gegebenenfalls länger unerkannt bleiben würde, einen erheblichen Mehrwert für die Sicherheit.
Wir unterstützen Sie gerne bei der Umstellung auf moderne Notrufsysteme für Ihre Aufzüge
Die Bosch Service Solutions GmbH betreibt europaweit eine der größten Sicherheitsleitstellen mit einem breiten Spektrum an Notrufgeräten, die bei uns aufgeschaltet sind: Ob Brandmeldeanlagen, Aufzugsnotrufsysteme, Einbruchmeldeanlagen oder andere Notrufgeräte im Gebäude sowie Video-Alarmanlagen – bei Bosch Service Solutions sind Sie bestens aufgehoben.
Mit unseren umfassenden Dienstleistungen und jahrzehntelanger Erfahrung steht Ihnen unser Team kompetent zur Seite. Bei Bosch erhalten Sie alles aus einer Hand. Wir beraten Sie bei der Auswahl einer für Ihre Aufzugsanlagen optimal passenden Notruftechnik und bieten dazu Installations- und Serviceleistungen mit eigenem Servicetechniker-Team an. Dieses baut die Aufzugnotruftechnik für Sie ein und unterstützt bei der Abnahme durch ZÜS sowie bei den regelmäßigen Inspektionen gemäß geltender Normen.
Was bedeutet die Abschaltung des 2G-Netzes für Betreiber, wenn ihre Aufzugnotrufgeräte nicht 4G-Netz-fähig ist?
Seit dem 1. Juni 2015 gilt die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), in der auch die Pflichten für Betreiber von Aufzugsanlagen verschärft wurden. Verstößt der Betreiber gegen die auferlegten Pflichten, gilt dies nicht nur als Ordnungswidrigkeit, sondern – wenn sich ein Unfall ereignet – auch als Straftat.
Auszug aus der Verordnung zur Betriebssicherheit (BetrSichV)
Eine Aufzugsanlage darf aus Sicherheitsgründen nicht ohne ein funktionierendes Notrufsystem betrieben werden. Laut der geltenden Betriebssicherheitsverordnung und den Technischen Regeln (TRBS 3121), die im Rahmen ihres Anwendungsbereichs die Betriebssicherheitsverordnung konkretisieren, muss die Aufzugsanlage dann zwangsweise bis zur Behebung dieses Mangels sofort ausgeschaltet werden. Bei Abschaltung des 2G-Netzes darf also die Aufzugsanlage bis zur Nachrüstung mit einem 4G-Netz-fähigen Aufzugnotrufsystem bzw. einem 2-Wege-Kommunikationssystem nicht weiterbetrieben werden.
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